Donnerstag, 2. März 2023

Wenn Kleidung zur Gefahr wird

 


Second-Hand Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil der globalen Textilwirtschaft. In vielen Ländern, insbesondere in Europa und Nordamerika, ist Second-Hand Kleidung ein beliebter und günstiger Weg, um Kleidung zu kaufen und gleichzeitig die Umweltbelastung durch neue Produktionen zu reduzieren.

Jedoch landet ein Großteil dieser Second-Hand Kleidung in Ländern in Afrika und Asien, wo sie für wenig Geld verkauft wird. In einigen Ländern wird dies als Segen angesehen, da es den Menschen ermöglicht, günstig an Kleidung zu kommen. Aber es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die lokalen Textilindustrien und den sozialen Auswirkungen auf die Menschen, die in diesem Sektor arbeiten.


 

Ein weiteres Problem ist, dass viele der Kleidungsstücke, die nach Afrika und Asien gelangen, von minderer Qualität sind und somit nach kurzer Zeit entsorgt werden müssen. Dies führt zu einer Umweltbelastung und zu Problemen im Zusammenhang mit der Entsorgung von Abfällen.

(Köhler et al., 2021) (Fashion for Good, 2022) (Watson et al., 2016).

 

Um diese Probleme zu lösen, gibt es verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit besteht darin, die Produktion von Second-Hand Kleidung zu reduzieren und stattdessen auf nachhaltige und faire Produktion von Kleidung zu setzen. Eine andere Möglichkeit ist, die Kleidung in den Ländern zu reparieren und wiederzuverwenden, anstatt sie nach Afrika oder Asien zu senden.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, woher unsere Kleidung kommt und wohin sie geht, und dass wir uns bemühen, eine nachhaltigere und fairere Textilindustrie zu schaffen, die allen Menschen und der Umwelt zugute kommt.

Laut der Umweltagentur der EU (EAA)  habe sich die Menge der aus der EU exportierten Alttextilien hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten von etwas über 550.000 Tonnen im Jahr 2000 auf fast 1,7 Millionen Tonnen im Jahr 2019 verdreifacht.

UN Comtrade, 2022d

 

2019 landeten 46 % der gebrauchten Textilien in Afrika. Importierte, gebrauchte Textilien auf diesem Kontinent gehen in erster Linie in die lokale Wiederverwendung, da eine Nachfrage nach billiger, gebrauchter Kleidung aus Europa besteht. Was nicht zur Wiederverwendung geeignet ist, landet meist auf offenen Deponien und informellen Abfallströmen.

UN Comtrade, 2022e

 

2019 landeten 41 % der Alttextilien in Asien. Die meisten gebrauchten Textilien auf diesem Kontinent werden in spezielle Wirtschaftszonen importiert, wo sie sortiert und verarbeitet werden. Die Alttextilien werden meist zu Industrielumpen oder Füllmaterial downgecycelt oder zum Recycling in andere asiatische Länder oder zur Wiederverwendung in Afrika reexportiert. Textilien, die nicht recycelt oder wieder exportiert werden können, landen wahrscheinlich auf Mülldeponien. 

Europäische Umweltagentur 

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