Donnerstag, 6. September 2012

The Same Same But Different

Ich sitze an meinem Pult im Lichtkegel, der von meinem Computermonitor niederscheint und lausche in die Nacht hinein. Ich höre das Rauschen der Blätter einer nahegelegenen Buche, das jäh vom Jaulen und Fauchen zweier sich bekämpfenden Katzen unterbrochen wird. Von weitem dröhnen Sirenen eines sich entfernenden Krankenwagens an mein Ohr. Der Kampf um Leben und Tod - drängt sich mir in meinen Kopf, unweigerlich gefolgt von einem leisen Bitten um Gesundheit für mich und Dich. Doch meine Aufmerksamkeit lenkt sich auf das mysteriös klingende, fast schon ächzende Knarren und Klirren, welches sich von der Gasse hinauf zu meinem Fenster erhebt. Welch anmutige Eintönigkeit der Töne, ja selbst der Rhythmus dieses sonderbaren Geräusches scheint eingerostet zu sein. Neugierig lehne ich mich aus dem Fenster und spüre eine sanfte, jedoch leicht kühle Brise über meine Haut wehen und versuche vergebens das Objekt meiner Begierde in meinen Blickwinkel zu bugsieren. Während meine Gedanken noch bei den fremden Klängen verharren, fangen meine Ohrmuscheln bereits neue wohlklingende Wellen auf und kanalisieren sie über Amboss und Steigbügel in mein Innenohr, wo die Wellen dekodiert und in vorbeibrausende Autos aufgelöst werden! Welch Symphonie, welch Meisterkonzert der technischen Errungenschaften um mitternächtlicher Geisterstund.  Ein Erfolgszug der modernen, technokratischen Gepflogenheiten einer durch und durch mobilisierten und globalisierten Gesellschaft, in der man sogar mitten in der Nacht erzwungenermassen nicht befähigt ist, der Natur zu lauschen, Gottes schöne Klänge, Töne und Rhythmen zu geniessen. Und auch meine Wenigkeit klimpert in die Tasten, der vor mir liegenden Tastatur, mit Unterbrüchen und Pausen gespickt, aber doch die Stille durchbrechend, die singenden Vögel abtötend und der einsetzende Regen, der auf mein Dachfenster tröpfelt abwürgend.
 
Der schmale Grat zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Natur und Technik, ja zwischen Gott und Menschen. The same same but different! Musik gleich Musik und doch total anders. DU erschaffst dir täglich deine eigene Realität, wo Traum -und Luftschlösser gebaut und auf dem Weissen Schimmel über Wolke Sieben geritten wird. DU alleine bist verantwortlich für eine erfolgreiche Realisation DEINER TRÄUME. Weder ich, noch deine Familie, noch die Regierung, und nur in seltenen Fällen von überreligiösem Gehorsam und fundamentalistischer Weltanschauung ist Gott ausgeschlossen - können Dich von DEINEM WEG abbringen oder DICH von deinen fokussierten Wünschen, Träumen und Zielen ablenken. Es ist weder Ying noch Yang, weder Fisch noch Vogel und doch sitzt DU nicht zwischen Stuhl und Bank. Follow the light and follow the beat!
Höre hin und belausche die Welt um dich herum. Lausche, horche und höre genau hin, denn wie so oft im Leben, versteckt sich Gott im Detail. Ja Gott! Denn Gott ist alles und nichts - the same same but different -  also der Teufel... So ist in allem von uns immer mehr als nur ein Teil. Geprägt und geformt werden wir von unzähligen Einflüssen, doch im Minimum sind zwei Kräfte dafür verantwortlich, wie sich der Genotyp auf den Phänotypen auswirkt. Die Welt jedoch jetzt auf gut und schlecht zu beschränken wäre dumm und naiv, denn genauso wie sich die Geräuschkulisse in der Kleinstadt um Mitternacht in einer facetten -und variantenreichen Palette herauskristallisiert, genauso diffus und undurchsichtig präsentiert sich der Kosmos - the same same but different...

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen